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11. Punkt: Heimat- und Naturkunde-Museum "Unser Fritz" -
das Stadtteilgedächtnis


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Das Heimat- und Naturkunde-Museum Wanne-Eickel, Unser-Fritz-Straße 108
Foto: E. Wührl

1. Standort und Orientierung

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Karte: Stadt Herne (11/2004)

Anbindung: Mit dem Bus 328 vom Herne Wanne-Eickel Hbf zur Bushaltestelle Museum Wanne (13 Haltestellen).
Mit dem Pkw vom Hbf: Rathausstraße, Dorstener Straße (l.), Gahlenstraße (l), Unser-Fritz-Str. (r.).
Überörtliche Anfahrt über BAB 42 (Emscherschnellweg) Abfahrt Herne-Wanne:
a) aus Richtung Duisburg: Hammerschmidtstraße überqueren, Am Stöckmannshof, links in Unser-Fritz-Straße;
b) aus Richtung Dortmund: links in die Hammerschmidtstraße bis zur Dorstener Straße, sofort links in die Gahlenstraße rechts in die Unser-Fritz-Straße

 

2. Das Heimat- und Naturkunde-Museum "Unser Fritz"

Wer gern mal in die Vergangenheit von Herne Wanne-Eickel reisen will, ist hier genau an der richtigen Adresse. Schwerpunkt des Museums ist die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Wir wünschen viel Spaß dabei.

· Wer gründete das Museum?
Gründer des Museums "Unser Fritz" waren heimatgeschichtlich interessierte Bürger aus Wanne und Eickel, die am 4. Mai 1925 einen Verein für Orts- und Heimatkunde gründeten.


· Wie kam es zu dem Museumsbestand?
Die Gründer suchten "alte Schätze" aus der Vergangenheit von Wanne-Eickel und wurden schnell fündig, auch wenn in der Vergangenheit schon sehr viel heimatgeschichtliches Material vernichtet wurde. Sie eröffneten ihr Museum 1927, aufgegliedert in mehrere Abteilungen. 1940 übereignete die Gesellschaft ihr Museum der Stadt Wanne-Eickel. Während des Zweiten Weltkrieges mussten die "Schätze" in Sicherheit gebracht werden. Die Verwaltung lagerte das Material in dem Schloss Wittgenstein aus, wo es bis zum Jahre 1946 verblieb. Durch mehrere Umzüge, Diebstahl und Zerstörung verringerte sich allerdings die Sammlung. Im Jahre 1968 wurde die erste Etage des heutigen Museumsgebäudes für eine urgeschichtliche Abteilung sowie die geologische und die heimatkundliche Sammlung mit ihren alten Bauernmöbeln, Truhen, Geräten und Hausrat hergerichtet, nachdem das Material zuvor in verschiedenen Schulen zwischengelagert wurde. 1970 kam dann das Untergeschoss dazu. Den Namen "Heimat- und Naturkunde-Museum Wanne-Eickel" bekam das Museumsgebäude 1978. Der Begriff "Heimat" verweist auf die wirtschaftsgeschichtliche Sammlung des Hauses als Ausdruck der ruhrgebietsspezifischen Entwicklung.


· Wie wurde das Gebäude vorher genutzt?
Vor dem Museum befand sich die Volksschule "Unser Fritz" darin. 1970 wurde aus der Volksschule "Unser Fritz" endgültig das Heimatmuseum Wanne-Eickel.


· Was beinhaltet das Museum?
Das Museum ist unterteilt in eine kulturgeschichtliche, eine prähistorische, eine diluviale (eiszeitliche) und eine mineralogische Abteilung.

· Wo liegt der Schwerpunkt des Museums?
Das Museum beschäftigt sich heute ausschließlich mit der wirtschaftlichen Entwicklungen des Stadtteils Wanne-Eickel. Dazu gehört die Wirtschafts- und Verkehrsgeschichte. Die am Museumsgebäude aufgestellten Figuren des Bergmanns, Eisenbahners und Binnenschiffers symbolisieren die Wirtschaftskräfte, die Herne und Wanne-Eickel geprägt haben. So trifft der Besucher auf die Geschichte der Herner Zechen und auf Exponate zum Thema Eisenbahn, Personenbeförderung und Kanalschifffahrt, ergänzt um eine eindrucksvolle Sammlung von Schienenfahrzeugen für die Personen- und Güterbeförderung auf dem Museumshof.

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Eisenbahner, Bergmann und Schiffer von Wilhelm Braun, 1930.
Ursprünglicher Standort am Bahndamm an der Kreuzung
Haupt- / Berlinerstraße bis 1970 (Punkt 1 Wanne)
Modell eines Streckenausbaus
der Zeche Pluto-Wilhem
 
Fotos: E. Wührl
 

 

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Fortuna mit Füllhorn auf der Trinkhalle um 1900
Fotos: E. Wührl
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Dampflok und Kiosk um 1900 im Hintergrund
Foto: V. Widerek
Schienenfahrzeuge auf dem Hof
Foto: E. Wührl

 

· Weitere Themen
Zum Thema Wirtschaft gehören nicht zuletzt die Bäckerei, die an die Geschichte Wanne-Eickels als Stadt des Brotes erinnert, und die zu den größten Sammlungen Nordrhein-Westfalens zählende Ofensammlung, die die Geschichte des Heizens von der Antike bis zur Gegenwart erzählt.
Im Obergeschoss bieten sich nostalgische Einblicke in die Wohnungseinrichtung unserer Urgroßeltern und in die Drogerie der Familie Kleffmann aus Röhlinghausen, die mit ihrer Jugendstileinrichtung das Flair vergangener Zeiten spiegelt. Zum Schluss sehen die Besucher ausgestopfte Tiere aus der Eiszeit und aus der Gegenwart.

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Exponate aus der reichhaltigen Ofensammlung
des Museums

Ofenplatte um 1900

Fotos: E. Wührl

 

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Jugendstildrogerie der Familie Kleffmann aus Röhlinghausen (1904/05)
Foto: E. Wührl

 

· Was ist besonders sehenswürdig?
- die Ofensammlung
- die Stube von Oma und Opa (Wohnküche um 1905)
- die Drogerie (1904/05)

· Zusätzliche Informationen zum Museum:
- Heimat-und Naturkunde-Museum,Wanne-Eickel, Unser-Fritz-Straße 108, 44653 Herne
- Eintritt kostenfrei
- E-mail: emschertal-museum@herne.de
- Homepage der Stadt Herne: www.herne.de


· Was ist das Besondere an dem Museum?
Das Heimat- und Naturkunde-Museum bildet mit dem Museum Schloss Strünkede und der Städtische Galerie im Schlosspark Strünkede (Punkt 1 Herne) das Emschertal-Museum der Stadt Herne.

3. Ein Tag im Museum "Unser Fritz"

Gerade per Bus mit der Linie 328 angekommen, steht man vor diesem großen Bauwerk und dessen Umzäunung. Man schaut auf das Gebäude und sofort fallen die drei Männer aus Stein an der Hausfassade auf. Na ja, Männer sind ja nicht so sehenswürdig, aber diese drei schon, vor allem, weil sie die Themen des Museums widerspiegeln: Ein Eisenbahner, ein Bergmann und ein Binnenschiffer begrüßen die Besucher und sie stehen nicht nur zum Spaß da, sondern sind Symbole für Arbeit, Energie und Verkehr - die Kräfte, die Wanne-Eickel geprägt haben.

Um das Museum zu besuchen, muss man zu dem Hinterhof gehen und dort fallen sofort die riesigen Eisenbahnfahrzeuge auf, ja sogar eine Dampflok ist dabei. Doch gehen wir erst einmal hinein. Na ja, wie ein Museum wirkt es nicht; aber gleich in der ersten Etage wird klar, hier gibt es viel zu sehen. An den Wänden hängen Bilder von früher bis heute und es fallen sofort die Veränderungen auf (z.B. bei den Gebäuden aus Wanne-Eickel). Betritt man den Raum links, wird man schon gleich auf die harte Probe gestellt, ob man denn wirklich angstfrei ist; denn da steht ein netter Bäckerlehrling und starrt uns an. Es ist zwar nur eine Puppe, aber erschrocken haben wir uns trotzdem. In dem Raum befindet sich wahre Bäckervergangenheit: alte Fotos von früheren Bäckereien, altes Handwerkszeug und eine Rührmaschine, die mir aus dem Fernsehen bekannt vorkommt. Die Meister der Bäckereien und ihre Auszeichnungen machen das Ganze noch interessanter. Von Zutaten bis hin zu einer Backanleitung war alles vertreten. Ich hätte mit dem Backen sofort loslegen können.

Ist man dann vom Staunen los gekommen, geht es wieder zurück und in den nächsten Raum rechts. Besonders auffallend der Spruch über der Tür:

"Wer ein und aus geht durch die Tür, der soll gedenken für und für das unser Heiland Jesus Christ, die rechte Tür zum Himmel ist"

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Foto: V. Widerek

 

An den vielen Bildern und Modellen erkennen wir, dass wir in der Nähe von "Kohle" sein müssen. Wer die Geschichte um den Abbau der Steinkohle nicht kennt, der lernt sie hier ganz genau kennen. Um ein Gefühl davon zu bekommen, wie es früher in einem Streb war und wie dort gearbeitet wurde, helfen die kleinen Modelle, die neben dem Eingang stehen. Wer einmal einen Stollen betreten will, der kann dies im nachgestellten Ausbau tun. Auch hier werden unsere Nerven wieder auf eine harte Probe gestellt. Denn befindet man sich erst einmal drin, nimmt man mit Schrecken wahr, dass noch Bergleute im Streb stehen. Aber keine Sorge, auch hier sind nur Puppen die "Übeltäter".

Gleich nebenan wird die Ofensammlung ausgestellt. In Reihe und Glied stehen sie nebeneinander mitten im Raum oder an die Wände gerückt. Von alt bis modern ist dort alles vertreten. Besonders angetan hat uns ein Marmorofen. So kann man gut erkennen, wer sich viel oder wenig leisten konnte, denn es waren Öfen aus Stahl und aus Marmor vorhanden. Während dieser Entdeckungstour finden wir ein Waffeleisen, das sogar das passende Rezept draufgedruckt hat. Nun ist es Zeit für die zweite Etage.

Als wir die Treppen hinaufsteigen, nehmen wir gleich schon das erste "Schätzchen" wahr, im wahrsten Sinne des Wortes, eine Schatztruhe. Anschauen ja, aber aufmachen nein, schade, wir hätten gern gewusst, ob Goldtaler drin sind. Oben angekommen ging es links in einen Raum, der besonders von Oma und Opa geliebt wird: Oma und Opas Stübchen. Wer den Wert seiner Möbel heute nicht zu schätzen weiß, lernt ihn dank Oma und Opa kennen. Hier sind Küche, Kinderzimmer und Wohnzimmer aus dem Jahre 1905 nachgestellt. Ja erst jetzt wissen wir, wie gut wir es doch haben.

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Wohnküche aus dem Jahr 1905
Foto: V. Widerek

 

Kommt man dann aus dem Raum der Vergangenheit heraus, fallen uns die Fotoapparate auf. Manche ähneln eher einem Radio und die Fotos? Natürlich in schwarz-weiß.

Der Raum rechts entlang deutet auf Werbung von "Oetker" oder "Salzheringen" hin, aber biegt man um die Ecke, weiß man, warum die Werbeplakate dort hängen. Hinter der Ecke befindet sich die große Drogerie der Familie Kleffmann aus Röhlinghausen. Besonders auffallend sind die alte Kaffeemühle und die Kasse, wie in einem Film kommt man sich vor, wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Von der Drogerie aus gelangen wir in die Natur: Ausgestopfte Tiere aus der Steinzeit bis zur heutigen Zeit sind hinter Glaskästen sichtbar. Betritt man weiter den Flur, bekommen wir eine riesige Schmetterlingssammlung zu sehen. Wer glaubt, es gibt nur wenige Schmetterlingsarten, wird hier eines Besseren belehrt. Dies ist also alles im Museumsgebäude zu erkunden, interessant, doch noch lange nicht alles, denn draußen warten Schienenfahrzeuge.

Auf dem Hinterhof des Museums stehen viele Schienenfahrzeuge wie eine Dampflok oder eine Straßenbahn; hier haben wir Gelegenheit, Fotos ohne Eile zu machen; denn eine Abfahrt ist hier ausgeschlossen. Die Schienenfahrzeuge sind so aufgestellt, dass man den Eindruck hat, sie fahren gleich los.

Neben diesen großen Maschinen sticht noch etwas Kleines hervor, eine Trinkhalle (um 1900) mit ihren berühmten Bonbongläsern, die aber leider leer waren; aber einen Blick waren sie wert. Oben auf dem Dach befindet sich eine Fortuna (römische Glücksgöttin) mit Füllhorn, die den Kiosk zu etwas Besonderem macht.

Am Ende dieser Entdeckungstour können wir wirklich sagen, wie haben viel gesehen und gelernt, danke "Unser Fritz"!!

4. Eigene Meinung

Wenn man das Wort Museum zuerst hört, denkt man an Langweile, alte Dinge aus der Vergangenheit. Das ist ja typisch Museum, aber wenn man erst einmal drin ist, beginnt man zu staunen, denn vieles im Museum "Unser Fritz" begeistert. Da wäre zum einen die Drogerie, die Eisenbahnen draußen und die Ofensammlung. Es ist auch schön ruhig dort, sodass man sich alles entspannt anschauen und durchlesen kann.

5. Literatur- und Quellenverzeichnis

Zienius, Rudolf: Die Geschichte des Wanne-Eickeler Heimatmuseums bis 1974. In: 60 Jahre Emschertal-Museum (1926 - 1986), hg. v. der Stadt Herne, Herne 1986

Bearbeitet von
Sarah und Vanessa Widerek, HBFG 12, 2006

 

 

 

 

 

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